Kommunalparlamente: Handwerk in Stadt- und Gemeinderäten gut vertreten

7. August 2002

In der Kommunalpolitik ist das Handwerk nach wie vor eine feste Größe - in Oberbayern jedenfalls. Dies zeigt eine Auswertung der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) zu den Ergebnissen der Kommunalwahlen vom März dieses Jahres in den rund 500 oberbayerischen Städten und Gemeinden. 1410 Handwerkerinnen und Handwerker zogen bei den jüngsten Wahlen in die Stadt- und Gemeindeparlamente ein, dies entspricht einem Anteil von 17,3 Prozent. Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL: "Dies beweist, dass handwerklicher Sachverstand in der Kommunalpolitik unverzichtbar ist!" 
Selbständige Handwerksunternehmer stellen 74 Prozent der kommunalen Mandatsträger aus dem Handwerk, während die Arbeitnehmer nur rund zu einem Viertel vertreten sind. 
Neun von zehn Handwerkern in den Kommunalparlamenten gehören einer unabhängigen Wählergemeinschaft (46,8 Prozent) oder der CSU (45,1 Prozent) an. Die CSU hat seit den letzten Wahlen 1996 deutlich auf Kosten aller anderen Parteien bzw. Wählerlisten zugelegt. Mit Ausnahme der SPD (6,6 Prozent) konnte keine weitere Partei im Handwerk die Ein-Prozent-Marke erreichen. 
In den Stadtparlamenten Ingolstadts (10,0 Prozent), Münchens (8,8 Prozent) und Rosenheims (6,8 Prozent) ist das Handwerk unterproportional vertreten. Auf Landkreis-ebene wird der oberbayerische Spitzenwert zum Teil kräftig überschritten. Spitzenreiter sind die Kreise Erding und Bad Tölz/Wolfratshausen mit je über 26 Prozent. Über eine stattliche Mehrheit verfügt die "Handwerksfraktion" in den Gemeinden Wolnzach und Waging am See mit je fünf von acht Gemeinderäten.