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Gebäudeenergiegesetz muss nachgebessert werden

4. Mai - 2023 Statement von Präsident Peteranderl

„Die Heizwende ist grundsätzlich richtig, aber sie muss auch richtig umgesetzt werden, damit sie ein Erfolg wird. Der vorliegende Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes will jedoch das Projekt viel zu übereilt und zu einseitig durchpeitschen. Das Handwerk fordert deshalb grundlegende Nachbesserungen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.



Heizwende richtig umsetzen

Das Handwerk unterstützt grundsätzlich das Ziel einer Heizwende, die fossile Energieträger ersetzt und unabhängiger von ausländischen Lieferanten macht. Der Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes der Bundesregierung, das die Heizwende durchsetzen soll, ist jedoch in großen Teilen nicht praxistauglich, da es zu übereilt vorgehen will und die dringend notwendige Technologieoffenheit vermissen lässt.



Forderungen des Handwerks

Das bayerische Handwerk hat sich deshalb an bayerische Bundestagsabgeordnete sowie den Bayerischen Ministerpräsidenten und den Bayerischen Wirtschaftsminister gewandt, mit der Bitte, sich im parlamentarischen Prozess für folgende Forderungen einzusetzen.

  • Die notwendige Reihenfolge für eine erfolgversprechende Wärmewende ist unbedingt einzuhalten. Vorangehen muss eine kommunale Wärmeplanung mit konkreten rechtlichen und politischen Vorgaben, die eine technologieoffene Ausgestaltung der GEG-Novelle unterstützen und darauf ausgerichtet sind, einen tragfähigen Rahmen für alle Erfüllungsoptionen zu schaffen.
  • Für den Gebäudebestand sind Modernisierungsfahrpläne erforderlich, die Schritt für Schritt in die richtige Richtung führen und Hauseigentümer nicht überfordern.
  • Generell ist darauf zu achten, Investoren und Handwerksbetriebe nicht durch unnötigen Zeitdruck und zu detaillierte Vorgaben zu überlasten. Es sollte immer die gebäudeindividuell beste technologische Lösung gewählt werden können. Dies erfordert Technologieoffenheit und angemessene Übergangsfristen.
  • Die Beschränkung von Heizanlagen auf der Basis der Nutzung von Biomasse auf Bestandsgebäude ist nicht sachgerecht, da nachhaltige Bioenergie auch im Neubau einen wichtigen Beitrag leisten kann.
  • GEG-Novelle und Förderkulisse müssen als Einheit gesehen werden. Nur so kann eine Umsetzung praxistauglich und finanzierbar erfolgen. Deshalb müssen die vorgestellten Eckpunkte für ein Förderkonzept rasch detailliert ausgearbeitet werden.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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