Aktuelle Konjunkturumfragen: Miese Stimmung im bayerischen Handwerk

16. Juli 2002

Kein sommerliches Hoch im bayerischen Handwerk: Die Stimmung unter den bayerischen Handwerksmeistern bleibt gedrückt. Dies ergaben die aktuellen Konjunkturumfragen, die vom Bayerischen Handwerkstag (BHT) für alle bayerischen Handwerkskammern zusammengefasst wurden. Danach rechnen lediglich 62 Prozent der bayerischen Handwerker mit einer befriedigenden oder guten Geschäftslage. 38 Prozent der Handwerksmeister in Bayern befürchten demnach schlechte Geschäfte. Vor allem die anhaltende Misere am Bau drückt auf die Stimmung, zumal sich hier keinerlei Erholung abzeichnet und die Zahl der Baugenehmigungen in den ersten Monaten dieses Jahres erneut rückläufig war. Vom privaten Konsum sind allenfalls leichte Impulse im Laufe der zweiten Jahreshälfte denkbar. Für den Sommer 2002 (3. Quartal) erwarten die bayerischen Handwerker zu 30 Prozent sinkende Auftragseingänge und zu 35 Prozent schrumpfende Umsätze. 45 Prozent müssen ihre Investitionen drosseln. Mit abnehmenden Beschäftigungszahlen rechnen 20 Prozent der bayerischen Handwerksmeister. Zur Jahresmitte 2002 beschäftigten die 161 000 Betriebe des bayerischen Handwerks rund 960 000 Personen, rund drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sank der Handwerksumsatz in Bayern nominal um 3,5 Prozent auf 41,4 Milliarden Euro, real dürfte es sogar ein Minus von fünf Prozent gegeben haben. Die Investitionsbereitschaft der Betriebe war daher äußerst zurückhaltend. Für das erste Halbjahr 2002 errechnete der Bayerische Handwerkstag ein Investitionsvolumen in Höhe von 1,25 Milliarden Euro, ca. acht Prozent weniger als im Vorjahr.