80 Siegerinnen und Sieger beim Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend in München und Oberbayern: HWK-Präsident Traublinger: "Nicht nur Schön-Wetter-Ausbildung"

27. September 2002

80 Junghandwerkerinnen und Junghandwerker hatten sich bei den diesjährigen Gesellenprüfungen im Münchner und oberbayerischen Handwerk als Beste ihres Berufes qualifiziert und wurden im Rahmen einer Feierstunde am 27. September 2002 in der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) von der Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Dr. Gertraud Burkert, von Oberbayerns Regierungspräsident Werner-Hans Böhm und Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL, als Kammersieger ausgezeichnet.

HWK-Präsident Traublinger betonte, das Durchhalte- und Leistungsvermögen sowie die gezeigte Kreativität der Kammersieger gebe ein Beispiel für den Leistungswillen des handwerklichen Berufsnachwuchses. Er ermunterte sie, ihre Qualifikation auszubauen und das "Herzstück der beruflichen Bildung", den Meisterbrief zu erwerben. Der Meisterbrief schaffe die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start als Unternehmer, Arbeitgeber und Ausbilder, so Traublinger. Jahr für Jahr machten sich alleine in Oberbayern weit über 5.000 Handwerkerinnen und Handwerker selbständig. Auf dem Höhepunkt der Interneteuphorie vor rund zwei Jahren habe er darauf hingewiesen, dass der nachhaltige Erfolg von Unternehmen entscheidend ist, erklärte Traublinger. Kurzfristig irgendwie "in" zu sein reiche nicht. Der HWK-Präsident: "Und heute braucht man wohl die Frage nicht mehr zu stellen, wer einer besseren beruflichen Zukunft entgegensieht, der Webdesigner mit abgebrochenem Studium oder der gut und umfassend ausgebildete Handwerker, der auch in schwierigen Zeiten mit Zuversicht an seiner Karriere arbeiten kann. Eine handwerkliche Ausbildung ist eben nicht nur eine Schönwetter-Ausbildung, sie trägt auch in schlechteren Zeiten, mit denen wohl jeder in seinem Leben konfrontiert werden wird." 
Besorgt äußerte sich der Handwerkskammerpräsident über die Lehrlingssituation im Münchner und oberbayerischen Handwerk. Im letzten Ausbildungsjahr hätten rund 4.300 offene Lehrstellen allein in München und Oberbayern mangels hinreichend geeigneter Bewerber nicht besetzt werden können. Auch in Anbetracht der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation kämen die Handwerksbetriebe ihrer Verantwortung nach Ausbildung nach. Die Zahl der Neuabschlüsse von Lehrverträgen sei im Kammerbezirk im Vergleich zum Vorjahr sogar angestiegen. Um diesen Trend weiter zu stärken, habe die Handwerkskammer zwei neue Ausbildungsberater eingestellt, die Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort in der Schule über die Chancen im Handwerk informieren. An dem 51. Leistungswettbewerb der Handwerksjugend nahmen alle jungen Handwerkerinnen und Handwerker teil, die heuer ihre Gesellenprüfung abgelegt haben. In München und Oberbayern waren dies über 8000. Aus den besten der jeweiligen Innungen werden die Kammersieger und aus diesen die Landessieger ermittelt. Der Leistungswettbewerb wird dann auf Bundesebene fortgesetzt, in einigen Berufen gibt es sogar einen weltweiten Wettbewerb. Der Erfolg der Sieger im Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend ist auch immer ein Verdienst der Handwerksmeisterinnen und -meister, die die jungen Leute ausbilden. Die Handwerkskammer ehrte daher auch wieder zehn verdiente Ausbilder, als sie den erfolgreichen Handwerkernachwuchs feierte.