
Handwerk fordert gezielte Hilfen solange es notwendig istLockdown-Verlängerung trifft viele Handwerksbetriebe hart
03. Dezember 2020 - Statement von Präsident Peteranderl
„Die Verlängerung des Lockdowns bis kurz vor Weihnachten bremst das Durchstarten der Handwerkskonjunktur aus. Alle direkt und indirekt betroffenen Betriebe brauchen deshalb gezielte Hilfen, solange der Lockdown andauert“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Handwerk 2020 mit Umsatzminus
Erstmals seit 2013 wird das oberbayerische Handwerk das Jahr wieder mit einem Umsatzminus abschließen. Insgesamt wird mit einem Rückgang von nominal 2,5 % gerechnet. Vor allem das konsumnahe Handwerk, wie Kosmetiker und Maßschneider, aber auch die Industriezulieferer und das Kfz-Handwerk verzeichnen seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr teils deutliche Umsatzrückgänge. Bei einer Umfrage Mitte November gaben gewerkübergreifend 51 % der antwortenden bayerischen Handwerksbetriebe an, dass ihre Umsatzentwicklung 2020 unter den Erwartungen bleiben wird. 36 % gehen von einem abnehmenden Auftragsbestand bis Jahresende aus, 44 % befürchten finanzielle Engpässe.
Gezielte Liquiditätshilfen fortsetzen
Die Konjunktur wird zudem nicht gleich zum Jahreswechsel wieder anspringen. Die Unternehmen müssen vor allem im ersten Halbjahr 2021 wohl mit einer Fortsetzung der Durststrecke rechnen. Besonders die abnehmende Liquidität in den Betrieben gibt akuten Anlass zur Sorge. Deshalb sollte der Staat seine Finanzhilfen zielgerichtet und so lange wie notwendig weiterführen und dabei zudem darauf achten, dass auch die mittelbar betroffenen Betriebe sachgerecht unterstützt werden. Zur Liquiditätssicherung sollten den Unternehmen darüber hinaus weiterhin zinslose Steuerstundungen eingeräumt und auf Säumniszuschläge verzichtet werden.
Steuerlichen Verlustrücktrag ausweiten
Eine besonders große Hilfe wäre es für die Betriebe, wenn der steuerliche Verlustrücktrag ausgeweitet wird. Die Initiative zur Verlängerung des Rücktragszeitraums und der Anhebung des Rücktragsvolumens, die Bayern gemeinsam mit Baden-Württemberg und Hessen in dieser Woche in die Wirtschaftsministerkonferenz eingebracht hat, zielt genau in diese Richtung und ist deshalb sehr zu begrüßen.
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