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Däumling / pixabay.com

ZDH-BetriebsbefragungHandwerksbetriebe beenden das Jahr mit großen Herausforderungen

15. Dezember 2022 Statement von Präsident Peteranderl

„Energiekrise und Lieferkettenprobleme machen den Betrieben weiterhin schwer zu schaffen. Die Politik muss deshalb endlich einen Gang zulegen bei der Umsetzung der Entlastungsmaßnahmen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Eine aktuelle Umfrage unter bayerischen Handwerksbetrieben zeigte erneut deutlich auf, dass die Auswirkungen der aktuellen Krisen den Betrieben schwer zu schaffen machen.

  • Rund 60 % haben Umsatzrückgänge im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zu verzeichnen. Die Hauptgründe waren Kaufzurückhaltung der Konsumenten, Auftragsstornierungen und Leistungseinschränkungen.
  • 83 % hatten in den letzten Wochen aufgrund der geopolitischen Situation Probleme mit gestiegenen Einkaufspreisen bzw. der Verfügbarkeit von Materialien, Vorprodukten, Komponenten oder Betriebsmitteln.
  • Bei 86 % sind die Energiekosten seit dem Jahresbeginn 2022 gestiegen. Der durchschnittliche Anstieg war geschätzt 59 %.
  • 70 % können diesen Energiekostenanstieg nur zum Teil und 26 % gar nicht an die Kunden weitergeben. Gründe sind die fehlende Zahlungsbereitschaft der Kunden, die hohe Wettbewerbsintensität und Preisbindung durch bestehende Verträge.
  • Bei 82 % haben die Versorger bereits für die Zukunft Preiserhöhungen für Strom bzw. Erdgas angekündigt. Der geschätzte durchschnittliche Umfang dieser Preiserhöhungen ist bei Strom 78 % und bei Gas 119 %.
  • Auf die Frage „Schafft die zu erwartende Entlastung durch die Gas- und Strompreisbremse ausreichend finanzielle Spielräume für Zukunftsinvestitionen in Ihrem Betrieb (z.B. für die Umstellung auf erneuerbare Energieträger oder die Digitalisierung)?“ antworteten 85 % mit Nein.

Diese Aussagen mahnen dringend an, das Strom- und Gasangebot in Deutschland mit allen verfügbaren Mitteln zu erhöhen, den Anstieg der Energiekosten zu begrenzen und die die angekündigten Hilfen für besonders betroffene Betriebe bedarfsgerecht auszustatten und schnell auszuzahlen.

 Hier geht's zur ausführlichen Auswertung der Umfrage



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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