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Handwerk fordert krisenstabiles Energiekonzept

21. April 2022 - Statement von Präsident Peteranderl

„Deutschland braucht einen energiepolitischen Neustart. Damit die Energieversorgung – auch und gerade für die Handwerksbetriebe – sicher, wirtschaftlich und nachhaltig ist, muss sie robuster, diversifizierter und krisenstabiler werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl. 

Energiepolitischer Neustart erforderlich

Die grundsätzliche Ausrichtung der Energiepolitik ist auch für das Handwerk von existenzieller Bedeutung. Hohe Energiepreise und drohende Versorgungsengpässe belasten auch die Handwerksbetriebe. Die aktuell schwierige Lage in der Energieversorgung Deutschlands erfordert es, jetzt ein Konzept zu entwickeln, das mit unterschiedlichen geopolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen vereinbar und damit langfristig tragfähig ist. Dabei gilt es, ideologische Vorbehalte zu überwinden und einen pragmatischen, lösungsorientierten Weg in die energiepolitische Zukunft zu entwickeln.

Energiepolitisches Zieldreieick Versorgungssicherheit- Wirtschaftlichkeit-Nachhaltigkeit

Das energiepolitische Zieldreieck Versorgungssicherheit-Wirtschaftlichkeit-Nachhaltigkeit ist nach wie vor gültig. Die aktuell unsichere Versorgungslage und die stark steigenden Energiepreise führen uns aber gerade vor Augen, dass Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit keinesfalls nachrangig sind und dass eine sichere und bezahlbare Energieversorgung auch eine bedeutende soziale Dimension hat.

Leitlinien einer zukunftsfähigen Energiestrategie

Die Energieversorgung der Zukunft muss daher nachhaltig, aber auch robust und krisenstabil sein.

  • Jede Technologie ist ergebnisoffen daraufhin zu prüfen, welchen Beitrag sie zu den Zielen einer sicheren, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Energieversorgung leisten kann. Die heimische Stromerzeugung aus Atomkraft und Braunkohle darf dabei nicht von vorneherein ausgeschlossen werden.
  • Notwendig ist ein diversifizierter und ausgewogener Energiemix, der Abhängigkeiten vermeidet.
  • Die Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass sich ein funktionierender Wettbewerb entfaltet.
  • Der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein erfolgversprechender Weg, um die heimische Energieerzeugung zu stärken und damit unabhängiger zu werden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Wind- und Solarenergie volatil sind. Deshalb ist gleichzeitig der Aufbau ausreichender Reservekapazitäten, der Ausbau der Netze und die Entwicklung von Speichertechnologien notwendig.
  • Die entscheidende Rolle des Handwerks bei der weiteren Steigerung der effizienten Energienutzung und des Energiesparens - als wichtige Bausteine eines Gesamtenergiekonzeptes - muss klar herausgestellt und gefördert werden.
  • Eine europaweite Abstimmung der Energiepolitik ist nationalen Alleingängen vorzuziehen.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

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