Glas Brenner Kunst Werkstatt Feuer Form
Clément Philippe / unsplash.com

Diskussion um IndustriestrompreisHandwerk fordert Entlastung beim Strompreis

21. September 2023 Statement von Präsident Peteranderl

„Die Diskussion um einen „Industriestrompreis“ läuft in die falsche Richtung. Wir brauchen einen wettbewerbsfähigen Strompreis für alle Unternehmen, und genau das haben wir der Politik noch einmal deutlich gemacht“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Keine ungerechtfertigte Belastung des Handwerks

Das Handwerk sieht die Fokussierung auf „energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende“ Unternehmen mit großer Sorge, denn auch Handwerksbetriebe leiden unter den hohen Energiepreisen und müssen sich im Wettbewerb behaupten. Wir fordern deshalb, dass eine wettbewerbsverzerrende Benachteiligung der Handwerksbetriebe vermieden wird und dass auch sie bei ihren erheblichen Energiekosten entlastet werden.

Keine Wettbewerbsverzerrungen durch "Industriestrompreis"

Natürlich hat auch das Handwerk ein Interesse an einer international wettbewerbsfähigen deutschen Industrie, da davon die Entwicklung der heimischen Wirtschaft insgesamt maßgeblich abhängt und gerade auch die Zulieferer des Handwerks vom Erfolg der Industrieunternehmen profitieren. Zu berücksichtigen ist aber auch, dass kleine und mittlere Unternehmen des Handwerks ebenfalls im Wettbewerb mit Industrieunternehmen stehen, beispielsweise konkurrieren heimische Bäcker und Metzger mit den Großunternehmen der Lebensmittelindustrie.

Darüber hinaus sind zahlreiche Handwerksbetriebe in die Wertschöpfungsketten der Industrie eingebunden. Wenn diese Handwerksbetriebe nicht ebenfalls beim Energiepreis entlastet werden, würden sie von industriellen bzw. ausländischen Konkurrenten mit niedrigeren Energiekosten verdrängt.

Wettbewerbsfähige Strompreise für die gesamte Wirtschaft

Deshalb darf es keine Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Handwerks geben. Strikt abgelehnt wird vom Handwerk, dass Entlastungen der Industrie über zusätzliche Belastungen kleiner und mittlerer Unternehmen finanziert werden. Aus Sicht des Handwerks muss es deshalb das Ziel sein, für die gesamte Wirtschaft wettbewerbsfähige Strompreise zu gewährleisten.

Grundvoraussetzung dafür ist ein breites Stromangebot, das technologieoffen alle Möglichkeiten der Stromerzeugung einbezieht sowie bedarfsgerecht ausgebaute Übertragungs- und Verteilnetze.

Gerechte Entlastungen für alle

Zudem sollte zur Entlastung für alle die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden. Darüber hinaus ist, falls die Strompreise auch nächstes Jahr noch Überlastungspotenzial haben, rechtzeitig eine Verlängerung der Strompreisbremse von Mai bis Ende 2024 zu beschließen.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

Telefon 089 5119-117

Fax 089 5119-305

robert.fleschuetz--at--hwk-muenchen.de