
Geplanter "Industriestrompreis" darf Handwerk nicht benachteiligen
13. April 2023 Statement von Präsident Peteranderl
"Die gesamte Wirtschaft und auch die Verbraucher brauchen eine sichere, nachhaltige und nicht zuletzt auch bezahlbare Energieversorgung. Dies muss im Rahmen der Diskussion um einen ‚Industriestrompreis‘ berücksichtigt werden. Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Mittelstands und eine Abwälzung von Lasten auf kleine und mittlere Unternehmen sind strikt zu vermeiden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Keine Wettbewerbsverzerrungen durch „Industriestrompreis“
Natürlich hat auch das Handwerk ein Interesse an einer international wettbewerbsfähigen deutschen Industrie, da davon die Entwicklung der heimischen Wirtschaft insgesamt maßgeblich abhängt und gerade auch die Zulieferer des Handwerks vom Erfolg der Industrieunternehmen profitieren. Zu berücksichtigen ist aber auch, dass kleine und mittlere Unternehmen des Handwerks ebenfalls im Wettbewerb mit Industrieunternehmen stehen, beispielsweise konkurrieren heimische Bäcker und Metzger mit den Großunternehmen der Lebensmittelindustrie. Deshalb darf es keine Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Handwerks geben.
Keine Kostenabwälzung auf Mittelstand und Verbraucher
Strikt abgelehnt wird vom Handwerk, dass Entlastungen der Industrie über zusätzliche Belastungen kleiner und mittlerer Unternehmen finanziert werden. Ein Beispiel war in der jüngeren Vergangenheit die besondere Ausgleichsregelung im Rahmen des Erneuerbaren Energiegesetzes. Entlastungen der Industrie von der EEG-Umlage wurden auf die übrigen Verbraucher und dabei vor allem die Unternehmen des Mittelstandes umgelegt. Ähnliche Gefahren zeichnen sich auch im Rahmen der Diskussion um einen „Industriestrompreis“ ab. Letztendlich würden damit die Verbraucher und der Mittelstand auf den hohen Strompreisen sitzen bleiben.
Wettbewerbsfähige Strompreise für die gesamte Wirtschaft
Aus Sicht des Handwerks muss es deshalb das Ziel sein, für die gesamte Wirtschaft wettbewerbsfähige Strompreise zu gewährleisten. Grundvoraussetzung dafür ist ein breites Stromangebot, das technologieoffen alle Möglichkeiten der Stromerzeugung einbezieht.