Bayerischer Handwerkstag (BHT) zum RentenpaketKopie von Peteranderl: "Politisch wie fiskalisch fatales Signal"
27. November 2025
Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekräftigt, trotz scharfer Kritik am Rentenpaket, das Mehrausgaben von rund 200 Milliarden Euro bis 2040 nach sich ziehen könnte, festzuhalten. „Damit sendet die Koalition ein politisch wie auch fiskalisch fatales Signal. Im Hinblick auf die Arbeit der Rentenkommission erwarten wir eine sorgfältige Gesamtabwägung der Maßnahmen, bevor weitere soziale Wohltaten verteilt werden. Die zu erwartenden Reformvorschläge dürfen nicht durch Entscheidungen beeinflusst werden, die dem System schon jetzt zusätzliche Lasten aufbürden“, betont Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT). Selbst wenn die dauerhafte Steuerfinanzierung nicht in Frage gestellt wird, belastet das Vorhaben künftige Generationen überproportional. „Es darf keinesfalls zur Reduzierung des Ausgleichs der Mehraufwendungen aus Steuermitteln oder der Kürzung anderer Bundeszuschüsse kommen. Die Folge wäre eine direkte oder indirekte Finanzierung aus Beitragsmitteln“, sagt Peteranderl.
Das bayerische Handwerk fordert die Bundesregierung auf, die Sozialsysteme zukunftsfest aufzustellen. Der BHT-Präsident: „Durch den demografischen Wandel drohen in den umlagefinanzierten Sozialversicherungszweigen kräftige Beitragserhöhungen. Das muss verhindert werden.“ Um die Lohnzusatzkosen wieder dauerhaft unter 40 Prozent zu senken, sind durchgreifende Strukturreformen mit einer Beschränkung auf das Notwendige und Finanzierbare sowie eine Stärkung der privaten Eigenverantwortung und -vorsorge im Sozialsystem erforderlich. „Nur mit nachhaltigen Reformen kann das lohnintensive Handwerk entlastet werden und eine wirtschaftliche Transformation gelingen“, stellt Peteranderl klar.