Franz Xaver Peteranderl

Peteranderl: "Materialengpässe und steigende Energiekosten bremsen derzeit die Handwerkskonjunktur aus"BHT-Mitgliederversammlung in Augsburg

29. Oktober 2021

Immer weniger bayerische Handwerksbetriebe sind aktuell von pandemiebedingten Einschränkungen betroffen. „Niedrige Zinsen und aufgeschobener Konsum bei gewerblichen Kunden und Verbrauchern könnten bis zum Jahresende für eine lebhafte Geschäftstätigkeit im Handwerk sorgen. Leider bremsen derzeit Materialengpässe und steigende Energiekosten die Handwerkskonjunktur aus“, betonte Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), bei der Mitgliederversammlung in Augsburg. Die steigenden Corona-Infektionszahlen bereiten Peteranderl ebenfalls Sorgen.

Auch auf dem Ausbildungsmarkt hat die Corona-Pandemie tiefe Spuren hinterlassen. Jeder zweite Betrieb konnte im aktuellen Lehrjahr nicht alle angebotenen Stellen besetzen. Zwar lag die Zahl der im bayerischen Handwerk abgeschlossenen Ausbildungsverträge Ende Oktober mit rund 26.240 auf dem Niveau des Vorjahres, zum Vorkrisenniveau fehlen allerdings über 2.000 Verträge. Peteranderl: „Maßnahmen zur Berufsvorbereitung sind während der Pandemie nahezu komplett entfallen. Die von uns ersatzweise durchgeführten digitalen Formate können den persönlichen Kontakt zu jungen Menschen aber nicht ohne Weiteres ersetzen.“ Zudem ist die Zahl der Bewerber während der Krise stärker zurückgegangen als das Angebot an Lehrstellen. „Die berufliche Bildung muss die gleiche Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten wie die allgemeine Bildung“, fordert daher der BHT-Präsident.

BHT-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers räumte dem Abbau von Bürokratie für kleine und mittlere Unternehmen eine sehr hohe Priorität ein: „Indem die Politik bürokratische Hürden beiseite räumt, erleichtert sie unternehmerisches Handeln und hilft den Betrieben, wirtschaftliche Dynamik zu entfalten. Der BHT hat seine Liste mit konkreten Vorschlägen zum Bürokratieabbau aktualisiert und wird sie den Entscheidungsträgern der Politik übergeben.“

Aus Sicht des Handwerks ist es grundsätzlich richtig, den Klimaschutz auf europäischer Ebene gemeinsam anzugehen. Hüpers: „Die Klimawende darf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft nicht gefährden. Im Verkehrsbereich muss z.B. darauf Rücksicht genommen werden, dass noch nicht für alle Nutzungsformen geeignete emissionsfreie Modelle zur Verfügung stehen. Wir brauchen Technologieoffenheit, damit die Verkehrswende gelingen kann.“

 Ansprechpartner

Jens Christopher Ulrich

Stabsstellenleiter, Pressesprecher

Telefon 089 5119-122

Fax 089 5119-129

jens-christopher.ulrich--at--hwk-muenchen.de

Alexander Tauscher

Pressesprecher

Telefon 089 5119-120

Fax 089 5119-129

alexander.tauscher--at--hwk-muenchen.de