Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesSpitzentreffen zwischen Handwerk, Sparkassenverband und Genossenschaftsverband

Gefahr durch Basel III: Mittelstand zahlt die Zeche

31. Juli 2012

Die verschärften Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Banken bei risikolosen Mittelstands- und Handwerkskrediten infolge von Basel III bedrohen den handwerklichen Mittelstand. Darüber sind sich bayerisches Handwerk, Sparkassenverband Bayern und Genossenschaftsverband einig. Bei einem Spitzentreffen am 31. Juli 2012 in München bekräftigten der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT) Heinrich Traublinger, MdL a. D., der Präsident des Sparkassenverbandes Bayern Theo Zellner und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes Bayern e.V. Erhard Gschrey übereinstimmend, dass die für Basel III Verantwortlichen in Europa die besondere Kultur der Mittelstandfinanzierung in Deutschland nicht vernachlässigen dürfen. Diese zuverlässige, langfristige und vergleichsweise günstige Finanzierung, die in der Regel von Sparkassen und Genossenschaftsbanken gesichert wird, sei eine der Grundlagen für die Stärke des Handwerks in Deutschland.

Sorge bereiten den Verbandsvertretern auch die Pläne der EU für ein europaweit einheitliches Einlagensicherungssystem. Die Abkehr von den bewährten deutschen Einlagensicherungssystemen würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer erheblichen Vertrauenskrise in die deutschen Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken führen und diese in ihrer Leistungsfähigkeit massiv beeinträchtigen. Mit einem EU-weit einheitlichen Sicherungssystem würde das bewährte hohe Sicherungsniveau in Deutschland sicherlich keinen Bestand mehr haben. Die bewährte Drei-Säulen-Struktur des deutschen Bankensystems dürfe durch die Pläne zur Bankenunion nicht in Frage gestellt und gefährdet werden.