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Das bayerische Handwerk fordert, die Bedeutung der beruflichen Bildung stärker anzuerkennen. BHT zum "Bildungsmonitor 2012"

„Nur mit Akademikern könnte man Deutschland nicht am Laufen halten. Daher kann es für unser Bildungssystem auch nicht oberstes Ziel sein, möglichst viele ‚hochschulreife‘ Schulabgänger zu produzieren. Leider erweckt auch der von der ‚Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft‘ herausgegebene ‚Bildungsmonitor 2012‘ den Eindruck: Abi-Quote gut, alles gut“, kritisiert der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger, MdL a. D.Der BHT-Präsident fordert, die Bedeutung der beruflichen Bildung stärker anzuerkennen. Obwohl das duale Bildungssystem die qualifiziertesten Fachkräfte weltweit hervorbringe, werde in Studien zu Wettbewerbsfähigkeit und Bildung stets zuerst auf die Abiturienten- und Akademiker-Quote geschaut.

Allein im bayerischen Handwerk beginnen jährlich rund 30.000 junge Menschen eine Lehre. „Mit einer Berufsausbildung als Hintergrund hat man hervorragende Aufstiegs- und Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt. Man muss sich nicht erst zum Abitur quälen“, betont der BHT-Präsident. Und wer dennoch studieren möchte, dem steht seit Herbst 2009 ein deutlich erleichterter Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte offen. Traublinger: „Schon heute sollte sich ein Abiturient nicht mehr wundern, wenn er in der Vorlesung zwischen zwei Handwerksmeistern sitzt.“ Über 40 Prozent der Studierenden im Freistaat haben ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht über das Abitur erworben.