Dr. Haber: "Nicht nur mit Scheuklappen in Richtung Hochschule"BHT fordert verpflichtende Berufsorientierung an Schulen

7. Oktober 2016

Mit Kritik reagiert das bayerische Handwerk auf ein von Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle angekündigtes, neues Studienorientierungsverfahren, das die Hochschulen alternativ zu ihren Eignungsfeststellungsverfahren anbieten können. Mit der Gesetzesinitiative soll die Wahl des Studiengangs quasi abgesichert werden. "Angesichts der stetig steigenden Studienanfängerzahlen habe ich nicht den Eindruck, dass es in Bayern an Aufklärung über die Studienmöglichkeiten mangelt", betont Dr. Georg Haber, Vizepräsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT). "Vielmehr steuern viele Jugendliche mit Scheuklappen auf die Hochschule zu, auch wenn sie für ein Studium eigentlich gar nicht geeignet sind. Über eine Berufsausbildung denken viele gar nicht erst nach. Hier sollte man ansetzen und die Studienorientierung zu einer Studien- und Berufsorientierung entwickeln. Das würde helfen, Studienabbrüche zu verhindern", so Haber weiter.

Dazu fordert das bayerische Handwerk auch, eine verpflichtende Berufsorientierung an allen Schularten im Freistaat einzuführen. Denn Eignung und Neigung müssen für die jungen Menschen Richtschnur bei der Wahl der richtigen Qualifikation sein. Haber: "Auch Gymnasiasten benötigen Informationen zu den Vorteilen einer Berufsausbildung, anstatt nur in Richtung Hochschule gedrillt zu werden." Das bayerische Handwerk bietet Lehrstellen in etwa 130 Berufen an. Der Weg an die Hochschule ist - unabhängig vom Schulabschluss - auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Meisterprüfung möglich.

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