Bayerisches Handwerk zum Ladenschluss - Traublinger: "Öffnungszeiten haben sich bewährt"

26. Januar 2011

"Die Ladenöffnungszeiten in Bayern haben sich für Verbraucher, Einzelhändler und deren Beschäftigte bewährt. Deshalb macht es keinen Sinn, immer wieder die Forderung nach einer Liberalisierung aus der Mottenkiste zu holen", erklärt Heinrich Traublinger, MdL a. D., Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), zum aktuellen Vorstoß der bayerischen FDP für längere Öffnungszeiten.

Gewinner eines gelockerten Ladenschlusses wären die großflächigen Betriebstypen des Einzelhandels, Verlierer die kleinen und mittleren Fachgeschäfte. Zudem geriete die wohnortnahe Versorgung unter Druck: wenige 1a-Lagen in Ballungszentren sowie Einkaufszentren auf der grünen Wiese würden zulasten aller anderen profitieren. Hinzu käme eine Kostenexplosion für den Mittelstand. Traublinger: "Längere Öffnungszeiten führen für Handwerksbetriebe zu spürbar höheren Kosten und setzen bei bestenfalls stagnierenden Umsätzen die Erträge weiter unter Druck."

Weiter sprach sich der BHT-Präsident gegen Eventabende und zusätzliche verkaufsoffene Sonntage aus und dankte Ministerpräsident Seehofer für sein klares Bekenntnis zu den geltenden Öffnungszeiten: "Sich über den Ladenschluss profilieren zu wollen, ist der falsche Weg. Stattdessen sollten lieber die wirklich drängenden Probleme wie Steuerbelastung und Lohnzusatzkosten angegangen werden."